Drehpunktkultur.at

THOMAS BERNHARD INSTITUT / ANTIKE UND KLEIST

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Das Gegenteil schafft Ebru Tartıcı Borchers Elektra. Ein Zusammenschnitt aus antiken Texten (Sophokles voran) lässt die Kinder des von ihrer Mutter ermordeten Agamemnon zu Wort kommen. Auf dem bis in alle Ecken entgrenzten und einzig aus Leitern hergestellten Bühnenbild gibt es für sie keinen sicheren Boden. Die Inszenierung wird ernst genommen, weil sie selbst ihr Material ernst nimmt. Das bedeutet keine Einschränkung sondern erlaubt ihr sogar, dem Stück orientalische Formen wie türkische Lamentationen einzubauen, die über die Lippen von Raban Bieling und Alaa Dyab überraschend angemessen klingen.